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Aprilscherz?Diese Partei fordert Glühwein-Preisdeckel von 3,50 Euro auf Weihnachtsmärkten

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - Ein Glas Glühwein in der Pause ist in vielen Fällen unproblematisch, wenn die Tätigkeit es erlaubt. (zu dpa: «Glühweinzeit: Darf ich in der Mittagspause Alkohol trinken?») Foto: Frank Hammerschmidt/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Der Glühwein auf Weihnachtsmärkten ist teuer geworden. Die Linkspartei fordert einen Preisdeckel (Symbolbild).

Die Linken wollen offenbar auf deutschen Weihnachtsmärkten durchgreifen und die Glühweinpreise begrenzen.

Deutschland steckt in der Krise, das bekommen auch die Verbraucher zu spüren. Die Teuerungsrate in Deutschland zog im November zum zweiten Mal in Folge an. Auch die Lebensmittelpreise blieben davon in den vergangenen Monaten nicht verschont. Dies kommt auch bei den Politikern im Wahlkampf an. So forderte Olaf Scholz (SPD) eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent. Einkommensschwache Haushalte sollten auf diese Weise unterstützt werden, sagte der Bundeskanzler am Dienstag in den ARD-„Tagesthemen“.

Von der Opposition gab es dafür wenig Zustimmung. Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sagte, die eklatanten Preissteigerungen in den vergangenen drei Jahren seien das Ergebnis der rot-grünen Wirtschaftspolitik.

Ein deutlich speziellerer Vorschlag kommt von der Linkspartei: Sie will in bestimmten Bereichen mit einem Preisdeckel arbeiten. Diese Forderung ist nicht ganz neu, wie ein Papier vom Oktober erkennen lässt. Die Preisobergrenzen sollten für Grundnahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Brot und Milch gelten, so der damalige Linken-Chef Martin Schirdewan. Damit könnte die durch die großen Nahrungsmittelkonzerne verursachte „Gierflation“ bekämpft werden.

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Glühwein ist auch in Köln teuer

Nun wird es noch konkreter bei der Linkspartei. „Dieses Jahr wird auf Weihnachtsmärkten erstmals Glühwein für über sieben Euro verkauft– im Schnitt kostet er mittlerweile 4,24 Euro – sieben Prozent mehr als 2023“, heißt es in einem Papier, das mit „Aktionsplan“ betitelt ist und aus dem der „Stern“ zitiert. Die Linke fordert also einen Maximalpreis von 3,50 Euro für einen Becher Glühwein und für Kinder-Punsch von 2,50 Euro. Diejenigen Schausteller, die dagegen verstießen, sollten im nächsten Jahr keinen Stand mehr bekommen. Linken-Chef Jan van Aken teilte den „Stern“-Beitrag bei X.

In der Tat stiegen die Glühwein-Preise auf den Weihnachtsmärkten in diesem Jahr rasant. In Köln werden teilweise sogar 5 Euro verlangt. Auf den Märkten am Dom, Alter Markt und Heumarkt sowie Neumarkt gibt es demnach eine Preissteigerung von 11 Prozent im Vergleich zu 2023.

Spöttische Reaktionen auf Glühwein-Vorschlag der Linkspartei

Die Linkspartei bemängelt, dass sich viele den Ausflug zum Weihnachtsmarkt so nicht mehr leisten könnten. Ob nun allerdings Glühwein zu Grundnahrungsmitteln gehört und der Besuch eines Weihnachtsmarktes zwingend zur gesellschaftlichen Teilhabe gehört, darf angezweifelt werden. Ganz abgesehen von der schwierigen Umsetzbarkeit des Vorschlags. Entsprechend fallen die Reaktionen in den Social-Media-Kanälen aus.

Einige Userinnen und User, die den Post van Akens kommentieren, fühlen sich bei dieser Forderung an sozialistische Planwirtschaft erinnert. „Ist das so ein DDR-Insider-Gag, den ich nicht kenne?“, fragt jemand.

Andere Kommentare reagieren mit Spott auf den Vorschlag. Ein User meint, er habe erst an eine Meldung des Satire-Portals „Postillon“ gedacht. Jemand anders wundert sich, dass offenbar schon 1. April sei.„Dönerpreisbremse“ ist ein weiterer Einwurf. Hintergrund ist, dass die Linkspartei in der Tat im Frühjahr forderte, dass das Fast-Food-Gericht nicht mehr als 4,90 Euro kosten dürfe. Schon damals gab es Häme.

Viele sehen in dem „Aktionsplan“ für Glühwein reine Taktik vor der Bundestagswahl am 23. Februar und werfen van Aken Populismus vor. Dies sei reiner „Stimmenfang“.