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KönigswinterDrachenfels als Ausflugsziel ist nach Sicherungsarbeiten für Jahrzehnte gesichert

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Die Südseite des Drachenfels mit erneuerten Ankern und Betonkragen.

Wieder gesichert: die Südseite des Drachenfels mit erneuerten Ankern und Betonkragen.

Schon in den 70er Jahren wurde ein Sicherungssystem installiert. 2017 zeigten Messungen, dass der Berg nicht mehr stabil war.

Als im November 2019 der lange gesperrte Eselsweg am Drachenfels nach umfangreicher Sicherung für Touristen wieder freigegeben wurde, war schon klar, dass es erstmal nur eine Atempause sein sollte. „Nach der Sanierung ist vor der Sanierung“, sagte seinerzeit eine Experte. Von Königswinters „ewiger Baustelle“ war die Rede.

Rund drei Jahre später ging es dann auf der anderen Seite des Berges, oberhalb vom Kutschenweg, weiter. Diese Arbeiten haben jetzt ihren Abschluss gefunden: „Drachenfels als Ausflugsziel für Jahrzehnte gesichert“, verkündeten am Donnerstag die Bezirksregierung in Köln und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes Nordrhein-Westfalen. „Hunderte neue Felsnägel und zahlreiche Anker halten das Gestein zusammen.“ Rund 2,2 Millionen Euro hat die jüngste Sicherungsaktion gekostet.

Eselsweg am Drachenfels in Königswinter war bis 2019 gesperrt

Schon in den 70er Jahren wurde an und unterhalb der Burgruine ein Sicherungssystem aus Felsnägeln und Freispielankern installiert. 2017 zeigten dann aber Messungen, dass der Berg nicht mehr stabil war und laut Bezirksregierung die „akute Gefahr“ bestand, „dass mehrere Kubikmeter große Gesteinsblöcke“ auf den Wanderweg fallen könnten.

Der Eselsweg wurde bis 2019 gesperrt. 3,5 Millionen Euro kostete die Sicherung damals. Unter anderem wurden sieben der in den 70er Jahren gesetzten Felsanker ausgetauscht und zwei Felsanker komplett neu gesetzt. Zudem wurden 200 Felsnägel erneuert oder gesetzt.

Die jetzt abgeschlossenen Maßnahmen waren dagegen keine Notsicherung, wie die Bezirksregierung schon zum Start im Juni 2022 betonte. Sie hat den BLB mit den Arbeiten beauftragt, der Geologische Dienst des Landes NRW begleitete die Arbeiten. Nach dem Aufbau eines bis zu 30 Meter hohen Gerüstes wurden laut Mitteilung insgesamt fünf bis zu 16 Meter lange Freispielanker ausgetauscht und zwei neue eingesetzt.

Mehr als 65 Felsnägel von bis zu sechs Metern Länge in den Stein getrieben

Um den Felsen vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren, seien mehr als 65 Felsnägel mit einer Länge von bis zu sechs Metern in den Stein getrieben worden. „Sie halten das Gestein an kritischen Stellen zusammen.“ Zusätzlich habe der BLB die untere Ringmauer im Hang saniert. Dort seien Fugen mit Kalkmörtel verschlossen worden, die freiliegende Mauerkrone sei vor eindringendem Regenwasser geschützt worden.

Weitere Flächen seien mit Spritzbeton vor Erosion gesichert worden. Unterhalb der Burgruine sei das Gelände mit Netzen vor Steinschlag geschützt worden. Nicht zuletzt wurde die Messtechnik zur Überwachung der neuen Freispielanker erweitert und auf den neuesten Stand gebracht. Schon seit den 1970er Jahren überwache der Geologische Dienst den Felsen „mit fortlaufenden Messungen“.