Die Verwaltung muss vor den nächsten Planungsschritten ein vernünftiges Konzept für die Wegführung vorlegen. Ansonsten leitet sie ein weiteres Millionen schweres Planungsverfahren ein.
Kommentar zur HohenzollernbrückeHat die Stadt Köln keine anderen Sorgen?
In einigen Wochen soll die Politik über eine einschneidende Veränderung des Stadtbildes entscheiden. Es geht um die Postkartenansicht schlechthin: die Hohenzollernbrücke vor der Altstadtkulisse. Bekommt sie einen schmalen Anbau für Radfahrende oder soll es doch ein massiver vierter Bogen in der Tradition des bestehenden Bauwerks sein?
Das Problem an der Frage: Die Politik kann eine Antwort kaum geben, weil die entscheidenden Weichen nicht gestellt sind. Wo der Radverkehr auf der linksrheinischen Seite weiterfließen soll, ist nämlich völlig offen. Schon jetzt zwängen sich Fußgänger und Radler durch ein Nadelöhr. Für die Lösung der Engstelle gibt es nicht mal einen Lösungsansatz, ganz zu schweigen von all den zu befürchtenden Problemen mit dem Denkmalschutz, die sich nahe am Museum Ludwig und der Philharmonie ergeben werden.
Erst vor zwei Wochen hat die Oberbürgermeisterin im Rundschau-Gespräch erklärt, es müsse erst abgearbeitet werden, was auf dem Tisch liegt. Die Zeit der Träumereien sei vorbei. Da darf man schon fragen, ob die Stadt keine anderen Sorgen hat. Und: Die Verwaltung muss vor den nächsten Planungsschritten ein vernünftiges Konzept für die Wegführung vorlegen. Ansonsten leitet sie ein weiteres Millionen schweres Planungsverfahren ein, dessen Ende absehbar ist: in der Sackgasse.