Seit fast zehn Jahren kann die Stadt Köln offenbar auf der Zoobrücke gar keine Geschwindigkeit messen. Das klingt wie ein Karnevalsgag. Ist es aber nicht. Ein Kommentar
Kommentar zur ZoobrückeSchreibt die Stadt heimlich Gags für den Kölner Karneval?
Gelegentlich fragt man sich schon, ob die Stadt ihre Verkehrspolitik wirklich ernst meint. Oder schreibt die Verwaltung heimlich Gags für die Büttenredner der nächsten Session? Da stuft sie in höchster Dringlichkeit das Tempolimit auf der Zoobrücke auf 50 Stundenkilometer herab und hält in der Folge allen Entrüstungsstürmen stand. Wohlgemerkt: Die strittige Maßnahme dient zum Schutz der Radfahrer, die entlang des tosenden Verkehrs wenig gesichert unterwegs sind. Gut gemeint also. Vermutlich.
Nun muss die Stadt einräumen, dass sie das Tempo auf der Zoobrücke gar nicht überwachen kann. Nicht erst seit dieser Woche, nein, schon seit Jahren nicht. Nicht erst seit zwei oder drei Jahren, nein, seit fast zehn Jahren.
Jeder weiß, dass ein Gebot, das nicht überwacht werden kann, weitgehend wirkungslos ist. Auf dem zentralen Zubringer dürfen sich alle Autofahrenden nun entspannt zurücklehnen und kräftig aufs Gaspedal drücken. Kümmert ja niemanden. Zumindest nicht die Stadt Köln. Die hatte sogar selbst angekündigt, dass sie die Anlagen umstellt, auch wenn sie wissen müsste, dass die empfindliche Technik seit Jahren keinen Dienst mehr tut. Das Bild der Stadt ähnelt dem der defekten Blitzeranlagen: desolat.
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