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Kölner EhrenamtspreisStadt zeichnet GAG für bürgerschaftliches Engagement aus

Lesezeit 3 Minuten
Eine Projektgruppe legt im Rahmen des Freiwilligentags für das Haus „Lebenshilfe“ in Sülz einen Pflasterweg an.

Eine Projektgruppe legt im Rahmen des Freiwilligentags für das Haus „Lebenshilfe“ in Sülz einen Pflasterweg an.

Bereits die halbe Belegschaft hat sich einmal am Freiwilligentag engagiert. Auch bei der Hochwasser-Katastrophe 2021 waren Mitarbeitende im Einsatz.

Vor gut zwei Jahren etablierte die GAG in der Unternehmenskultur im Umgang miteinander das Du. Vor diesem Schritt konnte der wachsame Beobachter dreimal im Jahr einen signifikanten Anstieg der Duz-Rate feststellen. Nach der Karnevalsfeier, nach der Sommerfeier und nach dem alljährlichen Freiwilligentag. Dabei verlassen die Mitarbeitenden ihren Schreibtisch und unterstützen für einen Tag eine ausgewählte soziale Institution.

„Es ist eine perfekte Teambildungsmaßnahme“, sagt Melanie Purps, die bei der GAG die Abteilung Sozialmanagement leitet. Der andere Vorteil: „Das Ehrenamt fördert das Wohlbefinden derjenigen, die es ausführen. Wenn die oft zeitintensive Arbeit anerkannt wird, dann sind die Mitarbeitenden auch im Job motivierter.“ Rund 630 Mitarbeitende hat die GAG, rund die Hälfte hat sich bereits am Freiwilligentag oder an anderen Hilfsaktionen beteiligt. Für das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement hat die Stadt Köln die GAG nun mit dem Ehrenamtspreis „Köln Engagiert“ ausgezeichnet.

Die Projekte sind vielfältig. Beim Freiwilligentag 2022 ging es beispielsweise nach Volkhoven-Weiler, wo Mitarbeitende den dortigen Generationenpark verschönerten. Bei früheren Einsätzen verlegten die GAG-Beschäftigten auf Gut Leidenhausen eine Wasserleitung und bauten einen Abenteuer-Spielplatz, in Seeberg errichteten sie Holzhütten oder bemalten ein großes Holzschiff, in einer Flüchtlingsunterkunft in Rodenkirchen organisierten sie einen Kleiderflohmarkt und ein Kinderfest.

Ehrenamtspreis Köln: GAG-Mitarbeitende unterstützen „HöVi-Land“

„Bei den Projekten versuchen wir immer wieder, neue und relevante Themen aufzugreifen“, erklärt Purps. „Nachhaltigkeit ist für unser Unternehmen zum Beispiel sehr wichtig. Das versuchen wir auch in den Aktionen widerzuspiegeln.“

Doch auch abseits des alljährlichen Freiwilligentags bieten sich immer wieder Möglichkeiten, für die gute Sache mit anzupacken. Vor allem, wenn andere Menschen in Not geraten. 23 Mitarbeitende machten sich 2021 in die Flutgebiete auf und unterstützen selbstorganisiert die Opfer der Hochwasser-Katastrophe. „Der Einsatz hat einige sehr betroffen gemacht und berührt“, erinnert sich GAG-Sprecher Jörg Fleischer.

Ein Jahr später rief die GAG eine Spendenaktion für die Ukraine ins Leben, bei der Mitarbeitende über 10.000 Euro spendeten. Auch für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und in Syrien wurde gesammelt. Fest im Kalender der GAG ist auch das „HöVi-Land“ eingetragen, eine Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Seit 2014 übernehmen Mitarbeitende der GAG dort die ehrenamtlichen Nachtwachen.

An das Flüchtlingszentrum „FliehKraft“ in Nippes spendete die GAG aufbereitete Laptops und Tablets.

An das Flüchtlingszentrum „FliehKraft“ in Nippes spendete die GAG aufbereitete Laptops und Tablets.

Viele Projekte entwickelt das Sozialmanagement gemeinsam mit städtischen Trägern, mit Wohlfahrtsverbänden oder mit gemeinnützigen Vereinen. Und nicht nur die eigenen Mitarbeitenden animiert die GAG zum Mitmachen, sondern auch die Mieter. Über das Mietermagazin und die sozialen Medien suchte die GAG etwa Menschen, die sich als Baumpaten in ihrer Nachbarschaft in GAG-Siedlungen kümmern. 321 Bewässerungssäcke wurden bereits an engagierte Freiwillige verteilt.

Wenn ein neues Projekt ansteht, bekommen alle Mitarbeitenden eine Meldung im Intranet. „Viele, die sich melden, sind Wiederholungstäter“, sagt Fleischer. In der Regel dauern die Einsätze von 8 bis 18 Uhr. Für diesen Zeitraum werden die Teilnehmenden von der Arbeit freigestellt.

Auch in der Zukunft wird es nicht an Projekten mangeln, bei denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GAG helfen werden. „Durch die alternde Gesellschaft wird vor allem im Seniorenbereich Hilfe benötigt.“ Besonders die Vereinsamung dieser Menschen sei ein großes Thema, sagt Purps. „Da werden wir weiter schauen, was wir mit den einzelnen Institutionen vor Ort machen können.“