Köln – Fünf Spieler stehen pro Mannschaft auf dem Platz. Alle, bis auf den Torwart, tragen eine Art Sichtschutz-Brille mit Kopfschutz. Die Spieler kommunizieren miteinander, mit einem Trainer und dem Torwart, um sich zielsicher auf dem Platz zu bewegen. Ein Spieler nimmt den rasselnden Ball mit und läuft Richtung Tor. „Jetzt leicht nach links schießen“, ruft der Trainer. Der Spieler schießt und – Tor.
Was hier gespielt wird? Blindenfußball, und das ist nicht irgendein Spiel. Es handelt sich um das Bundesligafinale zwischen MTV Stuttgart und dem FC St. Pauli. Und das, am Fuße des Doms auf dem Roncalliplatz. Bei den Inklusionsfußballtagen konnten sich Interessierte im Blindenfußball-Spielen erproben oder sich über andere Möglichkeiten des Inklusiven Fußballspielens informieren. Sport verbindet. Rund 300 Fußballfans kamen.
Event vor Dom kann sportliche Vielfallt zeigen
Veranstaltet von der DFB-Stiftung Sepp-Herberger und in Kooperation mit dem Fußballverband Mittelrhein, der Stadt Köln und dem 1. FC Köln versammelten sich zahlreiche Sportbegeisterte auf dem Roncalliplatz, um mit- und gegeneinander Fußball zu spielen. Fußballspielende aus der gesamten Bundesrepublik mit und ohne Behinderungen kamen zusammen, um das eigene Können in Turnieren zu beweisen – aber vor allem auch, um Spaß zu verbreiten und Begegnungsängste abzubauen.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir das Event vor so einer Kulisse auf dem Roncalliplatz durchführen können und einer breiten Menge die Vielfalt des Handicapfußballs zeigen konnten“, sagte Nico Kempf. Er ist stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp-Herberger.
Höhepunkt stellte der finale Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga dar, gekrönt vom Finale. Bereits im vergangenen Jahr standen sich Stuttgart und Hamburg im Finale gegenüber. Erneut ging der Titel an die Norddeutschen. Mit 4:0 setzten sie sich durch und konnten ihren Titel verteidigen.
Wassermengen wurden mit Bierzeltgarnitur weggeschoben
Zwar zog es einige Fans mit dem aufkommenden Starkregen kurz vor Anpfiff des Finales unter die Vordächer, nach wenigen Minuten waren die Regenwolken jedoch wieder verzogen. Dann hieß es für die Veranstaltenden kreativ zu werden, denn der Kunstrasenplatz stand unter Wasser.
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Zuerst kamen Besen zum Einsatz, um die Wassermengen vom Rasen zu schieben. Das reichte nicht, also improvisierten die Verantwortlichen: Sie bedienten sich an den Bierzeltgarnituren. Einmal auf die Seite gelegt, ließen sich so weit größere Wassermassen vom Feld herunterschieben. Der Anpfiff verschob sich um eine halbe Stunde.
Die Schirmherrschaft für die Fußball-Inklusionstage übernahm Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie sagte: „Sport hilft spielend, Unterschiede und Hürden zu überwinden und verbindet.“