Es sei „schon merkwürdig“, befindet Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbandes Aachen-Düren-Köln, dass in einigen Bundesländern, in denen von Einzelhändlern erfolgreich gegen die 2G-Regel geklagt wurde, die Corona-Schutzverordnung nicht entsprechend geändert werde. Schleswig-Holstein und Sachsen haben die Regel mittlerweile gekippt, Hessen hat angekündigt zu folgen, nachdem eine Betreiberin von drei Modehäusern erfolgreich geklagt hatte. Auch Thüringen ist auf dem Weg dahin.
Zusätzliche Kontrollen gehen auch ins Geld
In Nordrhein-Westfalen dagegen ist zumindest kurzfristig nichts dergleichen in Sicht. Ministerpräsident Hendrik Wüst verwies erst kürzlich auf ein Treffen Mitte Februar. Dabei, so Hamel, wäre ein Kippen der 2G-Regel ein Signal für den Handel: „Die Sicherheit geht immer vor, für die Angestellten wie für die Kunden. Aber der Einzelhandel war auch ohne 2G-Regel nie ein Pandemie-Treiber“, sagt er. Er verweist auf die nach wie vor entstehenden Zusatzkosten durch die Kontrollen. „Das können die Verkäuferinnen und Verkäufer gerade bei größeren Häusern nicht zusätzlich leisten. Also braucht man mehr zusätzliches Personal.“
Der Handel leidet
Im Gegenzug aber stecke die Branche nach wie vor in erheblichen Schwierigkeiten: „Wenn man zurzeit durch Köln geht, hat man nicht gerade den Eindruck als sei hier übertrieben viel los.“ Die schlechten Konjunkturdaten belegten dies eindrucksvoll, „die Probleme sind einfach da“, sagt er. Hamel ist zurzeit viel unterwegs, um Handel und Politik ins Gespräch zu bringen. Dabei stößt er teilweise auf viel Unverständnis, was die aktuellen Regelungen betrifft.
Zwar haben sich viele Einzelhändler wie auch die Kunden mittlerweile an die „Barriere“ an den Eingängen gewöhnt. Aber das Spontane, die Leichtigkeit des Einkaufens, die ist bei vielen verloren gegangen.
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