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Hoher Gewinn auf dem SchwarzmarktParfümdiebstahl im Kölner Hauptbahnhof hat weiter Konjunktur

Lesezeit 3 Minuten
Ein Parfüm des französischen Damen-Modeunternehmen Chloé.

Begehrte Beute: Im Bahnhof wird viel Parfüm gestohlen.

Durch die Bundespolizei ist bekannt geworden, dass seit August 2023 in dem Geschäft im Hauptbahnhof Flakons für fast 2600 Euro gestohlen worden.

Es geht nicht um den lieblichen Geruch oder ein Geschenk für die Liebsten — der Parfümdiebstahl im Kölner Hauptbahnhof hat weiter Konjunktur. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Bundespolizei nicht über Diebe in der bekannten Parfümerie Douglas berichtet. „Es gibt Tage, da sind wir mehrfach in dem Geschäft“, sagte unlängst eine Sprecherin der Bundespolizei. Die Ware sei besonders bei Drogenkonsumenten und Obdachlosen sehr beliebt, weil sie auf dem Schwarzmarkt reichlich Geld einbringe.

Durch die Bundespolizei ist bekannt geworden, dass seit August 2023 in dem Geschäft Flakons für fast 2600 Euro gestohlen worden. Mal ist es Parfüm für 370 Euro, dann 240 Euro oder auch „nur“ 60 Euro. Vermutlich ist die Schadenssumme noch wesentlich höher. Manchmal werden die Taten von den Angestellten oder Ladendetektiven auch nicht entdeckt oder die Diebe gestellt.

Nachverfolgung ist schwierig

„Das Parfüm wird später von den Tätern verkauft. Es ist eine hochwertige Ware“, teilt die Bundespolizei mit. Das Problem sei für die Ermittler, dass eine Nachverfolgung der gestohlenen Ware schwierig sei. Anders als bei gestohlenen modernen Mobiltelefonen hätten die Flakons keine Sicherheitsmerkmale, die eine Rückverfolgung im Falle eines Diebstahls möglich machten.

Der süße Duft und die hohe Gewinncharge lockt nicht nur in Köln die Täter. Auch in vielen anderen Bahnhöfen gibt es ähnliche Vorfälle. In Nürnberg brach ein Dieb einem Polizisten bei der Festnahme den Finger. Am Hamburger Hauptbahnhof ist kürzlich ein gesuchter Mann nach dem Diebstahl in einer Parfümerie festgenommen worden. Ein Ladendetektiv hatte den 24-Jährigen dabei beobachtet, wie er Parfüm im Wert von über 400 Euro entwendet haben soll und rief dann die Bundespolizei.

Die Beamten fanden bei ihm nicht nur das Diebesgut und ein Messer, sondern stellten auch fest, dass der Täter wegen Körperverletzung per Haftbefehl gesucht wurde. Auch in Fulda sei es schon mehrfach zu Taten gekommen.

Parfümflaschen in Bauchtasche versteckt

Den mit einiger Sicherheit nicht letzten Diebstahl in Köln gab es im Hauptbahnhof am 20. Dezember diesen Jahres: Eine 31-jährige Frau soll drei Flakons gestohlen haben. Beamte der Bundespolizei nahmen sie vorläufig fest. Um 14. 35 Uhr beobachtete ein Ladendetektiv der Filiale, dass die Frau drei Parfümflaschen, im Wert von 245 Euro in ihre Bauchtasche steckte und das Geschäft verließ, ohne zu bezahlen. Der Ladendetektiv stellte die Frau und zog die Bundespolizei hinzu. Die Streife brachte die Tatverdächtige zur Wache , stellte ihre Identität fest und durchsuchte sie.

Dort fanden die in Köln stationierten Einsatzkräfte außerdem weitere Kosmetikartikel. Eine Rechnung konnte die Frau nicht vorweisen, die Parfümerie selbst hatte diese Produkte nicht im Sortiment. Die Beamten stellten die Ware sicher und nahmen die Frau fest. Die 31-Jährige kam in den Gewahrsam der Polizei. Wegen des Parfümdiebstahls muss sie sich nun vor einem Haftrichterverantworten.