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Knapper ErfolgBaskets-Coach scheut das letzte Risiko

Lesezeit 3 Minuten
Sam Griesel (rechts) schirmt hier den Ball gegen Tommy Kuhse , den Topscorer von Vechta, ab.

Sam Griesel (rechts) schirmt hier den Ball gegen Tommy Kuhse , den Topscorer von Vechta, ab.

Beim 80:77 gegen Vechta sind die Bonner mit dem knappen Sieg zufrieden und verzichten auf direkten Vergleich

Die Revanche ist gelungen, der Sieg steigert die Chancen im Kampf um die sechs direkten Play-off-Plätze: Die Telekom Baskets erkämpften am Samstagabend mit dem knappen 80:77 (17:15, 24:23, 26:22, 13:17)-Erfolg gegen Rasta Vechta zwei wertvolle Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Viertelfinalplatz. Vor 6000 Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome verkürzten die Bonner mit jetzt 32:20-Punkten den Rückstand auf Vechta (34:18) auf zwei Zähler.

Bei einer Niederlage wie im Hinspiel (79:84) wäre der Abstand dagegen auf sechs Punkte angewachsen – bei noch acht ausstehenden Spieltagen wären dann die Play-offs in weite Ferne gerückt. Einen kleinen Wermutstropfen musste die Truppe von Headcoach Roel Moors aber dennoch schlucken: Nach der Fünf-Punkte-Schlappe in Vechta reichte der Drei-Punkte-Sieg nicht, um sich den direkten Vergleich zu sichern – sollten beide Teams am Ende punktgleich sein, hätte Vechta in der Tabelle die Nase vorne.

Moors gab aber zu, dass er angesichts des über die kompletten 40 Minuten extrem engen Spielverlaufs in den Schlussminuten nicht mit letztem Risiko den direkten Vergleich erzwingen wollte: „Wir hatten am Ende noch die Chance, mit einem Dreier den direkten Vergleich zu gewinnen. Aber wir sind sehr zufrieden mit einem Sieg gegen ein sehr gutes Team.“

Die gesamte Partie war ein verbissener Kampf auf beiden Seiten, in dem es zwar zehn Führungswechsel gab, aber keines der Teams sich anschließend zweistellig absetzen konnte. Der größte Vorsprung, den Bonn und Vechta herausspielen konnten, waren jeweils sieben Punkte: Vechta lag im zweiten Viertel mit 29:22 und 31:24 vorne, bis zur Pause hatten die Baskets das aber schon wieder egalisiert (41:38).

Den Bonnern erging es aber nicht besser: Sie konnten sich nach dem Seitenwechsel ebenfalls zweimal mit sieben Zahlern nach vorne schieben (55:48/24. und 67:60/30.), ausbauen konnten sie den Vorsprung aber auch nicht. Denn Vechta glich sogar 90 Sekunden vor Schluss zum 77:77 aus.

In dieser brenzligen Situation übernahm Harald Frey Verantwortung, wagte einen Dreier – und traf zum 80:77-Endstand. Danach hatte Vechta durch Joschka Ferner noch die Chance von der Linie zu verkürzen, in dem Hexenkessel, zu dem der Telekom Dome längst geworden war, setzte er aber beide Würfe daneben.

Bester Bonner war Thomas Kennedy mit 16 Punkten und sieben Rebounds, ihm folgten Sam Griesel (14 P., 6 R.), Glynn Watson (14 P., 4 R., 3 Ass.) und Frey (7 P., 5 Ass.). Vechtas Tommy Kuhse zeigte in der ersten Halbzeit mit fünf Punkten und drei Assists eine sehr zurückhaltende Vorstellung. Im dritten Viertel drehte er jedoch mächtig auf, als er in diesen zehn Minuten 14 Punkte draufpackte. So war er am Ende mit 27 Punkten, 6 Rebounds und 4 Assists doch wieder der große Dominator in seinem Team und untermauerte seinen Anspruch auf den Titel des Liga-MVP (wertvollsten Spielers).

Für Mittwoch müssen die Baskets schnell umschalten auf Europapokalmodus: Denn in der Champions League geht es mit dem Viertelfinale in die entscheidende Phase. Zum Auftakt einer Best-of-three-Serie empfangen die Bonner um 19 Uhr Peristeri Athen im Telekom Dome. Die Mannschaft, die von den maximal drei Spielen zwei gewinnt, erreicht das Finalturnier Ende April in Belgrad.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (6/1), Griesel (14/1), Watson (14/1), Frey (7/1), Fobbs (4), Pape (3/1), Kirkwood (10/2), Sengfelder (6/1), Kennedy (16); Rebounds: 35 (Kennedy 7, Griesel 6); Assists: 15 (Frey 5); Trefferquote Feld: 41 % (25/61); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 73 % (22/30). Vechta (Punkte/3er): Ferner (3/1), Kuhse (27/2), Schwieger (3), Grünloh (8), Aminu (4), Groves (7/1), Iwundu (3/1), Flanigan (2), Reaves (13/3), Aririguzoh (7); Rebounds: 36 (Kuhse 6, Aririguzoh 6); Assists: 12 (Kuhse 4); Trefferquote Feld: 50 % (29/58); Dreierquote: 35 % (8/23); Freiwurfquote: 65 % (11/17).

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