Gelungener AuftaktTelekom Baskets stoßen die Türe zur Endrunde weit auf

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Bonns Glynn Watson (r.) im Zweikampf mit Joe Ragland, den er nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen ließ.

Bonns Glynn Watson (r.) im Zweikampf mit Joe Ragland, den er nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen ließ.

Die Bonner schlagen Athen im ersten Viertelfinale der Champions League mit 89:78 vor 5230 Zuschauern im Telekom Dome.

Die Telekom Baskets haben die Tür zum Final-Four-Turnier der FIBA Champions League weit aufgestoßen: Der Titelverteidiger gewann am Mittwochabend vor 5230 Zuschauern im Telekom Dome das erste von maximal drei Viertelfinalduellen gegen Peristeri Athen nach großem Kampf mit 89:78 (22:24, 23:20, 28:16, 16:18).

Das Rückspiel ist am Mittwoch um 18.30 Uhr in Athen, sollte der griechische Erstligist dann zum 1:1 ausgleichen, hätten die Baskets im dritten Spiel am Dienstag, 16. April, um 20 Uhr wieder Heimrecht. Gelingt den Bonnern aber ein zweiter Erfolg, hätten sie nach 2023 zum zweiten Mal den Sprung ins Final Four geschafft.

Dass die Baskets mit einer 1:0-Führung in die griechische Hauptstadt fahren, lag nicht daran, dass die Bonner die Gäste in einem Spielrausch überrannt hätten – nein, sie haben sie durch die größere Willenskraft, Geduld und den bedingungsloseren Einsatz niedergekämpft.

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Dabei fanden die Griechen zunächst schneller ins Spiel, als sie nach einer ersten Bonner 8:2-Führung sechs Dreier im ersten Viertel versenkten und 19:14 in Führung gingen. Die Baskets trafen dagegen in dem Abschnitt nur einen Fernschuss und gerieten 22:26 in Rückstand. In dieser kritischen Phase riss Till Pape das Steuer herum: Er erzielte neun Punkte in einem 15:4-Lauf, mit dem die Bonner eine 37:30-Führung herausschossen – sie gerieten danach nicht mehr in Rückstand, obwohl Athen auf Tuchfühlung blieb und mehrfach kurz vorm Ausgleich stand (53:50, 25.).

Aber da die Baskets mehr Biss hatten und gut auf den Ball aufpassten (nur sechs Ballverluste), konnten sie sich allmählich lösen. Christian Sengfelder markierte nach 26 Minuten die erste zweistellige Führung (62:52), beim 74:60 (31.) war der höchste Abstand erreicht. Zwar kam Athen noch mal auf 71:78 heran, aber mit ihrer aggressiven Defense diktierte die Truppe von Roel Moors das Geschehen bis Schluss.

Deshalb stachen die Trümpfe der Gäste auch nicht wie gewohnt. Athens Spielmacher Joe Ragland, der ein Spiel ganz alleine entscheiden kann, traf miserabel und machte aus 14 Würfen nur neun Punkte. Der 2,13-Meter-Center Trevor Thompson schnappte sich zwar 13 Rebounds, richtete als Werfer aber keinen Schaden an (6 Punkte).

Bester Scorer bei Bonn war Sam Griesel (19 Punkte), gefolgt von Noah Kirkwood (17) und Till Pape (15). Glynn Watson überzeugte als Allrounder mit 13 Punkten, 9 Assists und fünf Rebounds. Trainer Moors zog eine differenzierte Bilanz: „Ich war mit unserer ersten Halbzeit nicht zufrieden: Wir sind in der Verteidigung in zu viele Eins-Gegen-Eins-Situationen geraten. In der zweiten Halbzeit haben wir den Rebound besser kontrolliert.“

In den drei anderen Viertelfinals setzten sich die drei spanischen Erstligisten durch: Murcia mit 98:72 gegen Ludwigsburg, Teneriffa mit 83:77 gegen Tofas Bursa/Türkei und Malaga mit 67:54 gegen Patras/Griechenland. Sie haben wie die Baskets die Chance, im zweiten Spiel das entscheidende 2:0 zu schaffen.

Auf die Bonner wartet zwischen den beiden Viertelfinals gegen Athen ein drittes hochkarätiges Spiel: Sie treten am Samstag um 20 Uhr in der Bundesliga bei den Niners Chemnitz an, die sich zwischen den beiden EuroLeague-Clubs Bayern München und ALBA Berlin auf Platz zwei etabliert haben.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (4), Griesel (19/2), Watson (13/1), Frey (2), Fobbs (4), Pape (15/2), Kirkwood (17/1), Sengfelder (7/1), Kennedy (8); Rebounds: 33 (Kennedy 8); Assists: 22 (Watson 9); Trefferquote Feld: 50 % (29/58); Dreierquote: 39 % (7/18); Freiwurfquote: 77 % (24/31). Peristeri Athen (Punkte/3er): Mitrou-Long (22/3), Ragland (9/1), Dangubic (9/3), Xanthopoulos, Love (13/1), Kaselakis (1), Renfro (6), Williams (9/1), Thompson (6), Chougkaz (2), Zougrid (2); Rebounds: 38 (Thompson 13); Assists: 13 (Ragland 6); Trefferquote Feld: 48 % (31/65); Dreierquote: 36 % (9/25); Freiwurfquote: 47 % (7/15).

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