AuswärtssiegKölner Haie gewinnen gegen Ingolstadt und verpassen trotzdem die direkte Playoff-Qualifikation

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Kölner Haie - ERC Ingolstadt: Tim Wohlgemuth Kölner Haie schießt den Puck auf das Tor von Torhüter Devin Williams.

Kölner Haie - ERC Ingolstadt: Tim Wohlgemuth, von den Haien, schießt den Puck auf das Tor von Ingolstadts Torhüter Devin Williams.

Die drei Punkte für die Haie reichten nicht zur direkten Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale, weil Schwenningen gegen Straubing gewann und Platz sechs endgültig sicherte.

Erhobenen Hauptes und doch enttäuscht mussten die Kölner Haie die Saturn-Arena in Ingolstadt verlassen. Am vorletzten DEL-Hauptrunden-Spieltag konnten sie den ERC zwar mit 5:3 (2:1,2:1,1:1) besiegen. Die drei Punkte reichten aber nicht zur direkten Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale, weil Schwenningen gegen Straubing gewann und Platz sechs endgültig sicherte. „Das wird jetzt eine große Charakterfrage“, blickte Justin Schütz auf die Pre-Playoffs voraus. Diese steigen für den KEC nach dem finalen Punktspiel gegen den in Reichweite befindlichen Tabellennachbarn aus Mannheim, dann entweder gegen Ingolstadt oder Nürnberg.

„Den Sieg heute dürften wir nicht überbewerten“, fuhr der 27-Tore-Stürmer fort, „wir müssen schon am Freitag gegen Mannheim bereit sein und auch danach gibt es keine Zeit mehr sich auszuruhen.“ Worauf Schütz anspielte, waren die krassen Leistungsschwankungen seines Teams, wie etwa beim 0:5 in Wolfsburg zwei Tage zuvor und nun eben in Oberbayern. „Die Chancenverwertung war gut und wir haben verdient gewonnen“, sprach der beste Schütze der Liga über die Leistung in Ingolstadt.

Defensive der Haie kann überzeugen

Dort gingen die Kölner mit einer griffigen und strukturierten Defensive zu Werke und waren im Angriff, auch ohne den in Wolfsburg verletzten Hakon Hänelt, konsequent: Stanislav Dietz fackelte an der blauen Linie nicht lange und sein Schuss schlug zum 1:0 hinter ERC-Goalie Michael Garteig ein (15.). Auch als der Gegner im zweiten Powerplay zum ersten Tor kam, blieben die Köpfe oben. Daniel Pietta hatte Wojciech Stachowiak in Überzahl zum 1:1 bedient (18.), doch nur neun Sekunden später führten die Kölner wieder. Maximilian Kammerer stürmte über rechts nach vorne und fand mit seinem Zuspiel Louis-Marc Aubry, der gegen seinen Ex-Verein am langen Pfosten zum 2:1 traf (18.).

Dieser fulminante Abschluss des ersten Drittels brachte dem KEC aber noch nicht den entscheidenden Vorteil. Keine drei Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, da erwischte Stachowiak die Haie-Verteidigung mit einem Rückpass wieder unsortiert und Jan Nijenhuis jubelte über das 2:2 (23.). Das Ingolstädter Hochgefühl dämmte Nick Bailen aber 84 Sekunden später ein. Der zuletzt oft und nicht zu Unrecht kritisierte Offensiv-Verteidiger wuchtete die Scheibe per One-Timer ins Tor und befreite mit seinem vierten Saisontor sich selbst und die Mannschaft (25.). Auf das 3:2 ließen die Gäste noch vor der letzten Drittelpause ihren vierten Treffer folgen. Alexandre Grenier hatte gerade eine Strafe abgesessen, kam aus der Eisbox mit dem richtigen Timing in den Angriff und bediente Justin Schütz für das 4:2 (34.).

Auch im Schlussdrittel präsentierte sich der Tabellensiebte defensiv griffig und vorne mit guten Umschaltmomenten. Von David McIntyre auf die Reise geschickt, kurvte Jason Bast durch zwei rutschende ERC-Verteidiger und traf sicher rechts oben zum 5:2 (47.). Mit der Drei-Tore-Führung im Rücken überließen die Domstädter dem Gegner weiter die Scheibe und wurden von Noah Dunham für diese Passivität bestraft. Dessen Treffer von der blauen Linie zum 3:5 machte die Partie nochmal spannend (54.). Knapp sieben Minuten blieb der KEC aber ohne weiteres Gegentor, ist nicht mehr von den Plätzen sieben und acht zu verdrängen und sicherte so immerhin das Heimrecht für die am 10. März beginnenden Pre-Playoffs.


Kölner Haie: Ancicka; Müller, Sieloff; Austin, Bailen; Dietz, Sustr; Sennhenn; Bast, McIntyre, Proft; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Lindner, van Calster.

SR.: Ansons/Odins. Zuschauer: 4597. Tore: 0:1 Dietz (14:14/Sustr, MacLeod), 1:1 Stachowiak (17:25/PP1), 1:2 Aubry (17:34/Kammerer, Austin), 2:2 Nijenhuis (22:55), 2:3 Bailen (24:19/Kammerer, Wohlgemuth), 2:4 Schütz (33:16/Grenier), 2:5 Bast (46:49/McIntyre), 3:5 Dunham (53:06). Strafminuten: Ingolstadt 2, Köln 8.

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