KriegsschädenRhein-Sieg-Netz spendet Technik für die Wasserversorgung in der Ukraine

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Ein Gabelstapler lädt eine blau lackierte Pumpe in einen Lastwagen

Wasserversorgungstechnik von der Rhein-Sieg-Netz GmbH für die Ukraine: Verladung einer gespendeten Pumpe im Dienstleistungszentrum an der Wilhelm-Ostwald-Straße

Die Rhenag-Tochter unterstützt die Initiative Water4Ukraine mit mehr als zehn Tonnen Material.

Kriegsverbrechen, Terror gegen Zivilisten in der Ukraine gehören zu Putins menschenverachtendem Kalkül, auch mit Schlägen gegen die technische Infrastruktur. Dazu zählt die sensible Wasserversorgung, die immer wieder Ziel von Angriffen wird.

Hilfe bei der Schadensbeseitigung kommt vom Verein Water4Ukraine, der dazu technisches Material sammelt und dabei jetzt auch auf die Hilfe der Rhenag-Tochter Rhein-Sieg-Netz GmbH (RSN) bauen konnte. Mehr als zehn Tonnen Material wurden jetzt im Dienstleistungszentrum an der Wilhelm-Ostwald-Straße übergeben, Trink-, Frisch- und Abwasserpumpen, rund 200 Meter Rohrleitungen sowie Zubehör zur Reparatur defekter Leitungen. 

„Wir haben unsere Lagerbestände in den verschiedenen Regionalservicestellen unseres Versorgungsgebiets überprüft und freuen uns, dass wir nicht mehr benötigte Materialien und Gerätschaften in diesem großen Umfang übergeben können“, so RSN-Geschäftsführer Dr. Andreas Esser.

Esser erinnerte vor Ort noch einmal an den Beginn des Krieges vor mehr als zwei Jahren, der aus Sicht seines Unternehmens später vor allem die Frage nach der Energieversorgung aufgeworfen habe, als mit Russland ein wichtiger Lieferant wegbrach. „Die Betroffenheit, die wir haben, ist aber das kleinste Problem. Den Menschen in der Ukraine muss geholfen werden“, betonte er.

Spendenaufruf des Wirtschaftsministeriums NRW

Zur Übergabe war auch Landrat Sebastian Schuster gekommen, der befand: „Es ist eine tolle Geschichte, dass man in solchem Umfang Hilfsgüter zur Verfügung stellen kann.“ Vorausgegangen war ein Spendenaufruf des Wirtschaftsministeriums NRW. 

Water4Ukraine ist eine Initiative des Smart City-Vereins Civitas Connect und privater Helferinnen und Helfer, die von 40 Städten, Kreisen und Energiedienstleistern unterstützt wird.  

Komplettes Wasserwerk auseinandergenommen

Volker Leonhard und Elmar Thyen nahmen die Spende entgegen. Thyen zufolge gehen sie mit dem schon 16. Konvoi auf nach Lwiw, wo die Materialien weiter verteilt werden. In Krefeld habe man vor einiger Zeit gar ein komplettes Wasserwerk auseinander genommen und verschickt.   

Immer wieder komme es vor, dass die Helfer in Luftschutzbunker müssten. Nach Thyens Beobachtung ist es auch Absicht Putins, durch die Angriffe auf die Infrastruktur Flüchtlingsströme auszulösen. „Die Sichtbarkeit der Hilfe ist extrem wichtig, damit sich die Menschen nicht alleingelassen fühlen.“ 

Rhenag-Vorstand Till Cremer betont: „Den Wiederaufbau in einer durch Krieg gebeutelten Region sehen wir als eine globale Aufgabe der Solidargemeinschaft. Einen Beitrag für die Versorgung der Menschen in der Ukraine zu leisten, ist für uns eine Herzensangelegenheit.“

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