BürgerserviceTausende gemeldete Mängel in Bergheim sind behoben – Aufwand für Stadt ist hoch

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Müll unterschiedlichster Art liegt auf einem Haufen am Straßenrand.

Ein klassischer Fall für den Mängelmelder: wilder Müll am Straßenrand.

Das Angebot der Bergheimer Stadtverwaltung wird seit 2016 rege genutzt. Aber nicht jeder Fall wird offiziell geschlossen.

Eine defekte Laterne hier, wilder Müll dort, und am Straßenrand ein abgemeldetes Auto – der Mängelmelder der Stadt Bergheim ist ein beliebtes Werkzeug, wie 4185 Meldungen, Stand Donnerstagnachmittag, 21. März, belegen.

Schaut man sich den im Internet aufrufbaren Mängelmelder genauer an, fällt allerdings auf, dass rund 25 Prozent der Meldungen nicht als gelöst verbucht sind. „Nur“ 3028 Meldungen gelten als gelöst, andere haben den Status „in Bearbeitung“ (350), „ungeprüft“ (305) oder „ungelöst abgeschlossen“ (502), wobei es sich hier oft um Meldungen zu wildem Müll handelt.

Hoher Aufwand für die Stadt Bergheim

„Der Mängelmelder wird seit seiner Einführung sehr rege aus der Bevölkerung genutzt, denn er erlaubt spontan von unterwegs mit dem Handy jederzeit die schnelle und unkomplizierte mobile Meldung eines Missstandes auf Bergheimer Stadtgebiet“, sagt Steffen Neumann von der Pressestelle der Stadtverwaltung. Doch gerade weil er so erfolgreich sei und ein hoher Aufwand bei den Bearbeitungen erfolge, „können derzeit nicht alle bereits bearbeiteten Fälle anschließend auf gelöst gesetzt werden“.

Es gebe mehrere Gründe, warum ein Fall auch dann nicht offiziell geschlossen werde, auch wenn er abgearbeitet sei. „Dazu kommt, dass sich auch Doppel- oder Mehrfachmeldungen zu verschiedenen Mängeln nicht vermeiden lassen“, sagt Neumann. Und wenn die Zuständigkeit bei jemand anderem liege, etwa beim Erftverband oder bei Straßen NRW, könne sich die Stadt gar nicht um die Bearbeitung kümmern.

Im Jahr 2016 sei der Mängelmelder eingerichtet worden, und allein schon wegen der Vielzahl der Meldungen gebe es daher Fälle, die als nicht abgeschlossen, ungeprüft oder ungelöst geschlossen im System stehen, aber bereits seit längerer Zeit erledigt sind.

„Eine Überarbeitung dieser Fälle ist sehr zeitaufwendig, jeder einzelne Fall müsste nochmals angeschaut und im Zweifel mit der Fachabteilung besprochen und geprüft werden, dies kann bei der derzeitigen Personalsituation leider zeitlich nicht geleistet werden, ist aber angedacht, sobald sich dies personell einrichten lässt“, sagt Neumann.

Eine Internetseite zeigt eine Karte mit Fähnchen.

Über den Mängelmelder der Stadt Bergheim haben Bürgerinnen und Bürger schon Tausende Beschwerden eingereicht.

Sinn und Zweck des Mängelmelders seien dadurch aber nicht beeinträchtigt und es gehe auch keine Meldung verloren. „Beschwerden wegen fehlender Erledigung von Vorgängen aus dem Mängelmelder liegen der Verwaltung nur in einem Fall vor.“

Laut Stadtverwaltung werden die Meldungen im Bürgerbüro kontrolliert, freigegeben und an die zuständigen Ansprechpartner innerhalb des Rathauses, an die Stadtwerke, aber auch an auswärtige Behörden wie den Kreis weitergeleitet. Neumann: „Der Mängelmelder wird in der Regel einmal täglich abgerufen, außer an Feiertagen, Wochenenden oder wenn keine Vertretung möglich ist, zum Beispiel durch Personalausfälle.“

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