Mit Wachs bearbeitetReichshofer Kunstkabinett zeigt Fotomontagen von Lars Ulrich Schnackenberg

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Künstler Lars Ulrich Schnackenberg steht in einer Ausstellung vor mehreren seiner eigenen Fotomontagen.

Unter dem Titel „Wir“ spielt Schnackenberg, mit dem fragmentarischen und unscharfen Charakter des menschlichen Erinnerns.

In der Ausstellung mit dem Titel „Wir“ zeigt der Künstler aus Unkel am Rhein in Reichshof-Hespert insgesamt 55 seiner Arbeiten.

„Ich bin tief berührt“, sagte Dr. Andreas Brors über die Fotomontagen von Lars Ulrich Schneckenberg. Der Vorsitzende des Fördervereins für das Kunstkabinett Hespert merkte an: „Die Bilder haben mich einmal mehr daran erinnert, wie wichtig Demokratie und Toleranz Andersdenkenden gegenüber sind.“

In der Ausstellung mit dem Titel „Wir“ zeigt der Künstler aus Unkel am Rhein in Reichshof-Hespert 55 Arbeiten. Lars Ulrich Schnackenberg ist dort ein alter Bekannter: Bereits 1996 stellte der 75-Jährige, der seine künstlerische Laufbahn in den 1970er Jahren als Holzbildhauer begonnen hat, in Hespert Skulpturen und Terrakotten aus. 2018 stiftete er die Stahlplastik „Die Wächter“ für den Skulpturenpark auf dem Platz der Künste vor dem Haus.

Dr. Gabriele Uelsberg: „Ausstellung passt gut in die heutige Zeit“

Dr. Gabriele Uelsberg, ehemalige Direktorin des Rheinischen Landesmuseums Bonn, sagte zur Einführung über die aktuellen Arbeiten: „Die Ausstellung passt gut in die heutige Zeit.“ Schnackenberg sammle Themen, Geschichten und Objekte. Für den Betrachter überlagerten sich kollektive Erinnerungen an Geschehnisse aus der Vergangenheit mit den persönlichen Eindrücken des Künstlers.

Uelsberg hob Schnackenbergs Fähigkeit hervor, gesellschaftspolitische Themen ebenso wie einzelne Ereignisse, Landschaften oder aber auch eine einzelne Blume mittels der Fotografie und unterschiedlichen Bearbeitungsmethoden zu isolieren, herauszuheben und zu etwas Neuem zu komponieren. Eindrucksvoll sei die bei allen Arbeiten angewandte Technik der Enkaustik. Dabei werde Wachs als Träger von Pigmenten genutzt, um die Brillanz und Tiefenwirkung zu erhöhen: „Die Methode haben schon die Ägypter auf Sarkophagen angewendet – die Farben sehen heute noch frisch aus.“

Axel Müller, Vizevorsitzender des Fördervereins und Kurator der Ausstellung, sagte über Schnackenberg: „Seine Bilder mäandern zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Detailgenauigkeit und farbig-malerischer Fläche, zwischen Schärfe und Unschärfe, zwischen Faktischem und persönlicher Assoziation im jeweiligen Moment des Betrachtens.“   Schnackenberg thematisiere die menschliche Fähigkeit, in verschiedenen Zeitfenstern zu fühlen und zu denken.

Reichshof Bürgermeister Rüdiger Gennies freute sich über den gut gefüllten Ausstellungsraum und dankte dem Förderverein für seinen unermüdlichen Einsatz: „Über viele Jahrzehnte hat dieses künstlerische Kleinod in der alten Schule einen regen Zulauf – das könnte die Gemeinde nicht alleine betreuen.“ Er kündigte an, dass die Fenster im nächsten Jahr saniert werden, wofür 80 000 Euro in den Haushalt eingestellt worden seien.

Die Schau im Kunstkabinett ist bis 21. Januar geöffnet, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr, sowie für Gruppen   nach Absprache über Mail an info@kunstkabinetthespert.de.

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