Er war der erste und ist bis dato der einzige Ehrenbürger der Gemeinde Marienheide: Dr. Oscar Kayser wurde am 6. März 1874 in Marienheide geboren. Anlässlich seines 150. Geburtstages hat die Gemeinde am Mittwoch eine Gedenkstunde auf dem nach ihm benannten Dr. Oscar-Kayser-Platz im Ortszentrum abgehalten. Gegenüber des Platzes, wo seit 1978 eine Gedenktafel an Kayser erinnert, steht sein Geburtshaus. Dort war bis vor einigen Jahren die Brücken-Apotheke untergebracht. Auch dort wurde eine Gedenktafel angebracht.

Neben Bürgermeister Stefan Meisenberg, Vertretern aus Politik und Verwaltung und Caritasdirektor Peter Rothausen nahm auch der stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der in Köln ansässigen Dr.-Oscar-Kayser-Stiftung, Kurt Pillmann, an der Feier teil.

Bürgermeister Meisenberg sagte: „Dr. Oscar Kayser hat sich Zeit seines Lebens um seinen Geburtsort verdient gemacht. Die Gestaltung dieses Platzes ist ihm zu verdanken, ebenso die Errichtung des Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Ellberg.“ Auch die Neugestaltung des alten Friedhofs in Müllenbach, wo Kayser seine letzte Ruhestätte fand, gehe auf ihn zurück.

Letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Müllenbach

Nach einer Laufbahn in der Justizverwaltung hatte Kayser seinen Lebensabend von 1937 an in Zürich verbracht. Doch seinem Heimatort blieb er stets zutiefst verbunden. Die 1943 von ihm ins Leben gerufene Dr.-Oscar-Kayser-Stiftung unterstützt neben in Not geratene Justizbediensteten auch die Seniorenarbeit der Gemeinde. Heute fließt dieser Zuschuss in die Seniorenarbeit beim Caritas-Netzwerk Heilteich Marienheide. Caritasdirektor Rothausen sagte: „Wir sind Dr. Oscar Kayser und auch dem Stiftungskuratorium für diese langjährige Unterstützung sehr dankbar.“

Für sein Wirken in Marienheide verlieh ihm der Gemeinderat 1959 den Ehrenbürgertitel. Nur wenige Monate vor seinem Tod im Dezember 1959 wurde ihm die Auszeichnung durch den damaligen Bürgermeister Ernst Rönchen und Gemeindedirektor Ewald Strunkheide in Zürich übergeben.

Auch über seinen Tod hinaus bedachte Kayser seinen Geburtsort. Testamentarisch hatte er seinen gesamten Grundbesitz in Marienheide und in der damaligen, angrenzenden Gemeinde Klüppelberg der Gemeinde vererbt, darunter das heutige Heilteich-Gelände, den Bereich des Springbrunnens an der Ecke Bahnhofstraße und das Gelände am Ellberg. Die Gesamtfläche betrug knapp sieben Hektar.

Interview mit Stefan Meisenberg

„Es geht um die Zukunftsfähigkeit von Marienheide“

Von

Stefan Corssen

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Kurt Pillmann von der Stiftung zeigte sich erfreut über die Aufmerksamkeit für den Ehrenbürger: „Nach all den Dankesworten bin ich mir sicher, dass Dr. Oscar Kayser seinerseits seinen Dank aussprechen würde, dass ihm heute noch auf diese Art und Weise gedacht wird und sein Andenken in Ehren gehalten wird.“