Handball-BundesligaVfL Gummersbach reist zum Derby beim Bergischen HC

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Die Gummersbacher Abwehrspieler Tom Kiesler und Ellidi Vidarsson stellen sich den Angriffsspielern des Bergischen HC entgegen.

Im Hinspiel ließen sich die Werfer des Bergischen HC kaum stoppen und der VfL verlor mit 27:33.

In Wuppertal trifft der VfL auf einen angeschlagenen Gegner, der gegen den Abstieg kämpft. 

Die Situation erinnert ein bisschen an den fünften Spieltag. Der Bergische HC war mit vier Niederlagen in die Saison gestartet und feierte beim VfL Gummersbach mit 33:27 (16:12) den ersten Saisonsieg. Und doch ist es ganz anders als in der frühen Phase der Meisterschaft: Der VfL Gummersbach   hat bereits einige Ausrufezeichen gesetzt und steht auf Platz sieben in der Tabelle. Der Bergische HC als Gastgeber des   Derbys am Sonntag, 16.30 Uhr, in der seit langem ausverkauften Unihalle in Wuppertal, kämpft gegen den Abstieg.

Sieben Niederlagen in Folge musste der Bergische HC zuletzt hinnehmen. Vor allem die 22:33-Niederlage gegen Leipzig, gepaart mit einem blutleeren Auftritt, ließ in Solingen die Alarmglocken läuten. Es folgte nach Angaben des Trainers eine Aussprache, in der auch schmerzhafte Dinge angesprochen wurden   und die sehr geholfen habe, so Naji. Gleichzeitig gab es von den Verantwortlichen ein klares Bekenntnis zum Trainer. „Wir haben alle keine Alibis mehr“, erklärt Naji vor dem Derby.

Beide Trainer weisen auf den besonderen Charakter des Spiels hin

All das will VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nicht überbewerten und verweist auf die Verletzungsprobleme der Gastgeber. Die müssen ohne die beiden Kreisläufer Fredrik Ladefoged und Tom Nikolaisen auskommen, die zudem im Innenblock   fehlen. „Ich weiß, wie es ist, wenn bei uns nur ein Kreisläufer fehlt“, sagt Sigurdsson. Zumindest auf den Einsatz von Ladefoged   hoffen die Hausherren am Sonntag. Beide Trainer weisen dabei auf den besonderen Charakter des Spiels. Jamal Naji hofft, dass die volle Halle ein positiver Faktor für sein Team ist. Sein Gummersbacher Kollege spricht von dem besonderen Flair des Derbys. Unter den Zuschauern sind rund 100 Fans des VfL.

Das Hinspiel, als seine   Mannschaft rund 22 Fehlversuche und eine Vielzahl von technischen Fehlern verbuchte, hat Sigurdsson abgehakt. „Es spielt keine Rolle mehr.“ Doch schaue man sich schon ganz genau an, was die BHC-Spieler besonders gut gemacht hätten. Und, dass seine Mannschaft es deutlich besser machen könne, habe sie gezeigt, in einer Liga, bei der Sieg und Niederlage eng beieinander liegen.

Auch, wenn die Gummersbacher nicht unzufrieden mit ihrem Auftritt im letzten Spiel gegen den SC Magdeburg waren, an der am Ende deutlichen 30:38-Niederlage hatten   sie doch zu knabbern. „In diesem Spiel haben wir gesehen, was uns fehlt und auf welche Punkte wir uns konzentrieren sollten, damit wir in Zukunft über ein ganzes Spiel mit den Top-Mannschaften mithalten und gegen sie gewinnen können“, sagt VfL-Torhüter Tibor Ivanisevic. Auch er weist nun auf den besonderen Charakter des Spiel gegen den BHC hin.

Personell ist die Situation beim VfL Gummersbach wie gegen den SC Magdeburg. Dominik Mappes fehlt aufgrund seiner Daumenverletzung und Nachwuchsspieler Mykola Protsiuk (18) wird auf den freien Platz im Kader rücken. „Er trainiert mit uns und soll langsam an das Niveau der ersten Liga herangeführt werden“, sagt sein Trainer. Um dem auch körperlich gewachsen zu, arbeitet der junge Ukrainer viel mit Athletiktrainerin Kim Kron und hat bereits zehn Kilo zugelegt.

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