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UmzugspläneGummersbacher Bücherei soll ins EKZ Bergischer Hof

Lesezeit 3 Minuten
Eine Außenansicht des Einkaufszentrums zu der Zeit, als es Karstadt noch gab.

Karstadt war über Jahrzehnte Ankermieter im EKZ Bergischer Hof. Eine der Etagen soll nach Plänen der Stadt nun die Bücherei beziehen.

Als Vorbild für den Umzug ins Gummersbacher Einkaufszentrum Bergischer Hof dient die Bücherei in Langenfeld.

Ziehen die Kreis- und Stadtbücherei sowie die Gummersbacher Volkshochschule ins EKZ Bergischer Hof ein? Konkret geht es wohl um die ehemalige Fläche von Karstadt, die zuletzt vom Oberbergischen Kreis als Impfzentrum genutzt worden ist. Die Überlegungen für eine mögliche Nutzung sind allem Anschein nach schon recht weit fortgeschritten.

Bürgermeister Frank Helmenstein bestätigte am Montag Informationen dieser Zeitung, nach denen die Stadt auf den Gummersbacher Eigentümer der Fläche zugegangen sei mit dem Ziel, diese für Bücherei und VHS zu nutzen. Inzwischen hat sich, wie der Bürgermeister bestätigt, eine Delegation aus Gummersbach eine Bücherei in Langenfeld als mögliches Vorbild für einen Umbau des EKZ angesehen.

Bürgermeister sieht im Standort Bergischer Hof viele Vorteile

Diese ist erst vor wenigen Jahren nach niederländischem Vorbild und den Plänen des Architekten Aat Vos umgebaut worden. Dabei herausgekommen ist ein flexibles Raumprogramm, das auf neueste Bedürfnisse der Leser eingehe, wie Helmenstein seine Eindrücke schildert. Er sagt, dass die Politik die Pläne „sehr zustimmend“ quittiert habe.

Helmenstein sieht im avisierten Standort viele Vorteile: Barrierefreiheit, eine Bushaltestelle, die zentrale Lage an der Fußgängerzone, die ausreichend große Fläche. Und das gelte auch für die VHS, die bislang kein wirkliches Zuhause hat. Es gebe schon Überlegungen, die Bücherei auch samstags zu öffnen. „Das belebt nicht zuletzt den Bergischen Hof“, wie der Bürgermeister sagt. Der Zeitplan könnte so aussehen, dass alle erforderlichen Beschlüsse noch 2023 gefasst werden, der Umbau dann 2024 stattfindet und ein Bezug Anfang 2025 denkbar wäre.

Wir haben das Geld nicht, aber es besteht akuter Handlungsbedarf.
Frank Helmenstein zur Sanierung des bestehenden Büchereigebäudes

Die Ausgangssituation in Gummersbach: Nach dem Aus für das „Bergische Forum für Wissen und Kultur“, in dem sowohl eine „Bibliothek der Zukunft“ als auch die Volkshochschule ihren Platz bekommen sollte, war die Stadt weiter auf Suche nach geeigneten Räumen. Für eine Modernisierung des bisherigen Standorts der Bücherei müssten nach einer „groben Schätzung“fünf Millionen Euro in die Hand genommen werden, sagt Helmenstein: „Wir haben das Geld nicht, aber es besteht akuter Handlungsbedarf.“

Das aktuelle Büchereigebäude ist die ehemalige Turnhalle der einstigen Oberrealschule und des späteren Jungengymnasiums. Im Zuge des Neubaus für das Gymnasium Moltkestraße und dem Bau der Eugen-Haas-Sporthalle wurde die alte Turnhalle zur Bücherei umfunktioniert, die vor 50 Jahren auch vorübergehend in der Traglufthalle auf dem Marktplatz in der Nachbarschaft ihre Heimat hatte.

Das Gebäude sei „durch“ und die Arbeitsplätze dort „völlig indiskutabel“, sagt Helmenstein. Beim Umzug in den Bergischen Hof müsste die Stadt nicht selbst in eine Sanierung investieren. Für den Umbau würde der Gummersbacher Geschäftsmann aufkommen, die Stadt wäre dann Mieter. Zu der Bücherei in Langenfeld sagt der Bürgermeister, dass diese in seinen Augen die „innovativste in NRW, wenn nicht in ganz Deutschland für eine Mittelstadt“ sei.

Auch dort sei ein Bestandsgebäude umgebaut worden. Mit überschaubaren Mitteln sei ein Treffpunkt für vier Generationen geschaffen worden. So auch für Kleinkinder und Schüler. Zudem gebe es Rückzugszonen und Sitzlandschaften. Als „intelligent und wegweisend“ bezeichnet der Bürgermeister die Buchausgabe und -annahme.

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