Prominenter GastAuch Ex-Parteichef Kurt Beck gratulierte Oberbergs SPD-Jubilaren

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Gruppenbild mit einem früheren Spitzenpolitiker in der Mitte.

Auf weit über 500 Jahre Mitgliedschaft in der Partei blicken Oberbergs SPD-Jubilare zurück. Kurt Beck (M.) gehörte in der Rengser Mühle zu den ersten Gratulanten.

Der frühere SPD-Chef Kurt Beck besuchte die oberbergische Jubilarehrung in Bergneustadt und konnte sich einen Seitenhieb auf Bundeskanzler Olaf Scholz nicht verkneifen.

Mit dem langjährigen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten und früheren Bundesparteivorsitzenden Kurt Beck hatte Oberbergs SPD-Kreisverband einen prominenten Gastredner für die Jubilarehrung 2024 gewinnen können, der einst zur allerersten Garde deutscher Sozialdemokratie gehörte. In der Rengser Mühle traf Beck auf den Vorstand der oberbergischen Genossinnen und Genossen – und natürlich auf die Jubilare, die zusammen auf weit über 500 Jahre Mitgliedschaft in der SPD zurückblickten.

SPD-Kreisverband Oberberg sieht in Kurt Beck einen Mann der politischen Mitte

Die Hoheit über die Ehrung der Mitglieder liege natürlich bei den Ortsverbänden, betonte Kreisvorsitzender Thorsten Konzelmann in seiner Begrüßungsrede. Gleichwohl sei es gute Tradition, dass auch der Kreisverband für 40 oder mehr Jahre in der Partei Danke sage. Über den Ehrengast aus der Südpfalz freue er sich besonders, so Konzelmann. „Denn Politik muss sich an die breite Bevölkerung richten. Wahlen gewinnt die SPD in der Mitte der Gesellschaft – und dafür steht Kurt Beck, wie kaum ein anderer.“

Beck selbst spannte in seinem Grußwort den Bogen vom Ukrainekrieg über Kritik an Forderungen nach einem späteren Renteneintrittsalter bis zur „offensiveren Kommunikation“, die er sich bisweilen vom Bundeskanzler wünsche. Mit Blick auf die Jubilare sagte Beck, hinter jedem Jubilar müsse man den einzelnen Menschen sehen, der sich lange Jahrzehnte für die Partei engagiert habe. „Es gab schon bessere Zeiten für die Sozialdemokratie. Lasst uns trotzdem unsere Werte bewahren. Der Wunsch nach Gerechtigkeit bleibt unsere Triebfeder und ist wohl in keiner anderen Partei so fest verankert, wie in der SPD“, appellierte Beck, der viel Applaus für seine Worte bekam.

Der Wunsch nach Gerechtigkeit bleibt unsere Triebfeder und ist wohl in keiner anderen Partei so fest verankert, wie in der SPD.
Kurt Beck, von 2006 bis 2008 Bundesvorsitzender der SPD

Insgesamt wurden elf Frauen und Männer geehrt. Die Auszeichnung für 40 jährige SPD-Zugehörigkeit erhielten Ralph Nohl (Bergneustadt), Georg Wagner (Lindlar), Bernd Sorge (Marienheide) und Rudi Nurk (Wipperfürth). Ein halbes Jahrhundert besitzen der frühere Oberkreisdirektor Heribert Rohr (Bergneustadt), sowie Holger Auerswald, Ingeborg Nachfolger und Hermann Schriever (alle Gummersbach) das Parteibuch. Für 60 Jahre Engagement wurden Ulrich Heu und Gerd Dornemann geehrt (beide Gummersbach).

Spitzenreiter mit 65 Jahren war der Gummersbacher Kurt Eulenhöfer. Schon der Großvater sei Gewerkschafter gewesen, verriet der 87-Jährige. Angespornt von Willy Brand als Idol, füllte Eulenhöfer einst den Mitgliedsantrag mit der Volljährigkeit aus und blieb der Sozialdemokratie bis heute treu. 

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