Ehrung für LehrerinNatalia Skakun aus Euskirchen ist das „Gesicht des Ehrenamts“

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Natalia Skakun hält ihre Urkunde in den Händen, links von ihr steht Roland Kuhlen, rechts Stefanie Asbeck.

Natalia Skakun (M.) wurde als „Gesicht des Ehrenamts“ ausgezeichnet. Links von ihr Roland Kuhlen, rechts Stefanie Asbeck.

Die Lehrerin Natalia Skakun ist aus der Ukraine geflüchtet. In Euskirchen engagiert sie sich vor allem für Kinder, die Deutsch lernen. 

Gerade einmal zwei Jahre ist es her, dass Dr. Natalia Skakun wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aus ihrer Heimat flüchten musste und mit ihrer Familie in Euskirchen ein neues Zuhause fand. In diesen zwei Jahren ist es der gebürtigen Ukrainerin nicht nur gelungen, sich in der fremden Umgebung zurechtzufinden, sie sorgte zudem mit großem Engagement dafür, dass auch andere Geflüchtete trotz der oft unsicheren Perspektiven fernab der Heimat Halt fanden.

Menschen stehen im Gespräch vor Stellwänden.

An den zahlreichen Infoständen konnten sich die Besucher über die Einsatzmöglichkeiten im Ehrenamt austauschen.

„Trotz vieler Herausforderungen erlernte Dr. Natalia Skakun mit beeindruckender Geschwindigkeit die deutsche Sprache, um nicht nur sich selbst zu entfalten, sondern auch anderen zu helfen“, sagte Landrat Markus Ramers bei seiner Eröffnungsrede für den Ehrenamtstag der Geflüchtetenhilfe. Dabei sei der Einsatz der Wissenschaftlerin, Pädagogin und Autorin weit über die eigenen Bedürfnisse hinausgegangen.

Ukrainische Lehrerin engagiert sich am Emil-Fischer-Gymnasium Euskirchen

„Als ukrainische Lehrerin der Naturwissenschaften setzt sie ihre Fachkenntnisse ein, um ukrainische Schülerinnen und Schüler am Emil-Fischer-Gymnasium in Euskirchen zu unterstützen. In der Stadtbibliothek organisiert sie darüber hinaus zweisprachige Bilderbuchpräsentationen für Kinder, um die kulturelle Vielfalt und das Sprachenverständnis zu fördern.“

Damit hätte ich wirklich niemals gerechnet, auch meine Mutter hatte Freudentränen in den Augen.
Natalia Skakun

Auch an zahlreichen „Komm-an-Projekten“ der Stadt Euskirchen zur individuellen Förderung für Kinder sei Skakun regelmäßig beteiligt. Um dieses Engagement zu würdigen, nutzten die zahlreichen Kooperationspartner des Ehrenamtstages die Gelegenheit, Natalia Skakun mit der Auszeichnung „Gesicht des Ehrenamts“ zu danken. „Damit hätte ich wirklich niemals gerechnet, auch meine Mutter hatte Freudentränen in den Augen“, freute sich die Geehrte.

„Als Lehrerin wollte ich alles tun, um besonders den Kindern zu helfen, und habe in dieser Zeit so viele schöne Momente erleben dürfen.“ Doch der Ehrenamtstag im Alten Casino in Euskirchen galt nicht nur einer Einzelperson, sondern jedem, der durch freiwilligen Einsatz das Leben anderer bereichert. „Im Kreis Euskirchen leben Menschen aus insgesamt 170 Nationen. Darunter auch 5700 Geflüchtete aus 38 Ländern“, so Ramers.

Ehrenamtler suchen neue Helfer und Helferinnen

Dies seien jedoch keine bloßen Zahlen und Statistiken, sondern dahinter stünden Menschen, die in vielen Fällen Schicksale teilten, die man sich in Europa kaum vorstellen könne. „Dies zeigt, dass der Kreis Euskirchen ein bunter und weltoffener Ort ist und alle heute hier Anwesenden mit einem guten Herz und wachsamen Blick anderen Menschen unter die Arme greifen.“

Der Dank an die rund 180 Besucher des Ehrenamtstages war zudem damit verbunden, auch neue Helferinnen und Helfer in diesem so wichtigen Bereich zu finden, wie Mitorganisator Roland Kuhlen vom kommunalen Integrationszentrum betonte. „An den zahlreichen Infoständen unserer Kooperationspartner können sich die Gäste über die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten des Ehrenamts schlaumachen.“

Von der Übersetzungshilfe in bürokratischen oder auch privaten Angelegenheiten über Hilfe im schulischen Bereich bis zu gemeinsamen Spaziergängen im Park schien der „Markt der Möglichkeiten“ kaum Grenzen zu kennen. „Man muss auch nicht unbedingt Dutzende Stunden pro Woche investieren, sondern kann auch mit kleinen Einsätzen Großes bewirken.“

Neben den Ständen der Unterstützer des Ehrenamtstages sorgte auch Stephan Brings mit dem Titel „Die Liebe gewinnt“ und seinen begleitenden Worten für große Motivation unter allen Anwesenden. „Wir alle wünschen den Geflüchteten, dass sie bald wieder in Frieden in ihre Heimat zurückkehren können. Obwohl sie natürlich auch bleiben dürfen, wenn sie wollen“, betonte der Musiker.

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