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Modernisierungspläne für den „Sängerhof“Meckenheimer Gartenmarkt soll größer und moderner werden

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf den Parkplatz und die große Halle des Gartencenters Ley.

Stets sehr gut besucht: Der „Sängerhof“ in Meckenheim.

Es gibt Modernisierungspläne für Meckenheims großen Gartenmarkt „Sängerhof“. Um das Traditionsunternehmen der Familie Ley zukunftsfit zu machen, bedarf es der Zustimmung der Gremien.

Der „Sängerhof“ soll deutlich größer und moderner werden. Wilhelm Ley hat Pläne für seinen großflächigen Gartenfachmarkt im Dreieck von Gerhard-Boeden-Straße und Meckenheimer Allee. So soll eine der drei bestehenden Gewächshaushallen mehr als doppelt so groß und teilweise zweigeschossig werden, die überdachte Außenfläche soll geschlossen und beheizt, die bisher freie Außenfläche überdacht werden. Änderungen sind auch am Sortiment geplant. All das beschäftigt jetzt den Meckenheimer Stadtentwicklungsausschuss. Es gibt gute Gründe für die Expansionspläne.

Die Firma fußt auf einer langen Tradition, die 1891 auf einem halben Hektar Land mit einer Baumschule für Obstgehölze und Rosen in Meckenheim begann. Der Stammvater Wilhelm Ley gründete die Firma im Alter von 41 Jahren. 1918 übernahm sein Sohn Bernhard Wilhelm Ley mit 28 Jahren den Betrieb, den er vorwiegend für die Anzucht von Obstgehölzen auf etwa 50 Hektar vergrößert. Ihm wird damit ein großer Anteil an der landwirtschaftlichen Entwicklung Meckenheims zu einem der bedeutendsten Obstanbaugebiete Deutschlands zugeschrieben. 1956 übernahmen die Brüder Karl und Fritz Ley die Unternehmensführung, die Obstbaumschule und der Plantagenobstbau wurden auf 150 Hektar erweitert.

In den 1960er Jahren dehnten die Brüder die Produktion auf Laubgehölze und Solitärsträucher aus. Daraus entwickelt sich als ein Schwerpunkt die Anzucht von Alleebäumen. Elf Jahre später kam das als „Sängerhof“ bekannte Gartencenter dazu, mit 20.000 Quadratmetern, davon 6000 Quadratmeter unter Glas. Eine Art „Schöner Wohnen“ mit Pflanzen, mit einem Angebot vom Kuschelkissen bis zum exklusiven Outdoorgrill. Geführt wird das Unternehmen heute von der vierten und fünften Familiengeneration, von Wilhelm Ley, Marita Ley, Christoph Dirksen und Camilla Bublies. Jeweils zum Jahresbeginn stellt Wilhelm Ley dem CDU-Stadtverband die Verkaufsräume für den Neujahrsempfang zur Verfügung.

Konkurrenzfähig bleiben

So wie man ihn jetzt kennt besteht der Betrieb seit 1990. „Die dynamische Entwicklung im Einzelhandel, insbesondere die Konkurrenz mit dem Online-Handel sowie das starke Wettbewerbsumfeld machten immer wieder Anpassungen des Sortiments im Sinne eines ,Erlebnisshoppings' notwendig“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. „Um sich zukünftig konkurrenzfähig zu präsentieren, besteht der Wunsch von Seiten der Betriebsleitung, die bestehenden Verkaufsflächen zu modernisieren und perspektivisch zu erweitern. In diesem Zuge sollen auch notwendige Ersatzneubauten für die in die Jahre gekommenen Verkaufshallen errichtet werden.“

Ziel ist auch ein flexibleres Sortiment im Gartencenter: In einem zukünftigen Bebauungsplan sollte „ein saisonal veränderter Sortimentsumfang abgebildet werden können“, das heißt beispielsweise ein Weihnachtsmarkt.

Apropos Plan: Veränderungen wie diese machen es notwendig, den Flächennutzungsplan zu ändern, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen und sogar den zukünftigen Regionalplan anzupassen. Dies sei laut Verwaltung aber erst möglich, wenn der Regionalplan wirksam geworden ist. Laut Bezirksregierung sei jetzt der Einstieg ins Verfahren nicht möglich, also soll abgewartet werden, bis der neue Plan wirksam ist. Der Antrag könne aber vorbereitet werden; es erfordert die grundsätzliche Zustimmung der Meckenheimer Gremien.

Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, Donnerstag, 8. Mai, 18 Uhr, Rathaus Meckenheim