Ab dem 7. Mai wird in Rom ein neuer Papst gewählt. Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Konklave erfahren Sie im Liveblog.
Newsblog zum KonklaveSchwarzer Rauch über dem Vatikan – noch kein neuer Papst gewählt
Beim Konklave wählen 133 Kardinäle strengstens abgeschirmt von der Außenwelt in der Sixtinischen Kapelle einen Nachfolger für Papst Franziskus, der am Ostermontag mit 88 Jahren starb. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit nötig. Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die Leitung hat Pietro Parolin, er ist der rangälteste Kardinalbischof. Unter Papst Franziskus war er Kardinalstaatssekretär und mithin Nummer zwei im Vatikan.
In der jüngeren Vergangenheit war das Konklave meist nach zwei oder drei Tagen vorbei. Anschließend wird mit dem Habemus Papam vom Balkon des Petersdoms der Name des neuen Pontifex verkündet. Der neue Papst zeigt sich dann erstmals auch der Öffentlichkeit.
Wer tritt das Erbe von Papst Franziskus im Vatikan an?
Die Wahl wird weltweit mit großem Interesse verfolgt, auch in Ländern ohne eine große katholische Bevölkerung. Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier im Blog:
7. Mai
Schwarzer Rauch über dem Vatikan – noch kein neuer Papst gewählt
21.18 Uhr: Beim Konklave zur Wahl des neuen Papstes ist am Mittwoch kein neues Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden. Aus dem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle stieg am Abend schwarzer Rauch auf. Dies bedeutet, dass sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle nicht mit der nötigen Mehrheit auf einen Nachfolger für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus einigen konnten.
Das Konklave hatte am Mittwochnachmittag begonnen: Die wahlberechtigten Kardinäle zogen in die Sixtinische Kapelle in Rom ein und legten den Eid ab - danach wurde die Tür hinter ihnen verschlossen. Danach fand der erste Wahlgang statt, der ohne die nötige Mehrheit endete.
Damit geht das Konklave am Donnerstag weiter. Dabei gilt für jeden Wahlgang: So lange sich die Kardinäle nicht mit der erforderlichen Mehrheit auf einen Papst einigen können, werden die Stimmzettel mit einem chemischen Zusatz verbrannt, so dass schwarzer Rauch aus einem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle emporsteigt.
Nur wenn ein neuer Papst gewählt ist, steigt weißer Rauch auf - zudem läuten dann die Glocken des Petersdoms.
Möwen und Drohnen umkreisen Schornstein der Sixtinischen Kapelle
20.45 Uhr: Ein Rauchzeichen ist über der Kapelle noch immer nicht in Sicht. Allerdings platzieren sich immer wieder Seemöwen in die Szenen diverser Livestreams, auf die Millionen Augen gerichtet sind. Nicht wenige Menschen fluten derzeit das Netz mit Bildern der Tiere neben dem eigens installierten Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle.
Auch Drohnen, die den Schornstein umschwirren, bekommen die Zuschauer immer wieder zu Gesicht.
Zehntausende warten auf dem Petersplatz auf Rauchsignal
20.14 Uhr: Mehrere Zehntausend Menschen warten auf dem Petersplatz auf das Rauchzeichen nach dem ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Papstes. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete unter Berufung auf örtliche Behörden 30.000 Anwesende. Es strömten weitere Menschen auf den Platz. Bei einer erfolgreichen Wahl steigt weißer Rauch aus einem eigens installierten Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle. Kommt die nötige Mehrheit nicht zustande, steigt schwarzer Rauch auf.
Mehr als 100.000 Nutzer schauten sich kurz vor 20 Uhr den Livestream des Nachrichtenportals „Vatican News“ mit dem Blick auf den Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf der Video-Plattform YouTube an. Normalerweise verfolgen nur wenige Dutzend Menschen diese Live-Übertragung, die 24 Stunden am Tag läuft. Gottesdienste sowie weitere Termine des Papstes werden dort gezeigt. In der übrigen Zeit ist der Petersplatz zu sehen.
Konklave zur Wahl eines neuen Papstes hat begonnen
17.53 Uhr: Gut zwei Wochen nach dem Tod von Papst Franziskus hat das Konklave zur Wahl eines neuen Oberhauptes der katholischen Kirche begonnen. Die wahlberechtigten Kardinäle zogen am Mittwochnachmittag in die Sixtinische Kapelle in Rom ein und legten den Eid ab - danach wurde die Tür hinter ihnen verschlossen.

Menschen stehen kurz vor Beginn des Konklave zur Wahl eines neuen Papstes auf dem Petersplatz.
Copyright: Marijan Murat/dpa
Die Abstimmung über den neuen Papst erfolgt geheim, noch im Laufe des Mittwochs soll der erste Wahlgang stattfinden.
Vatikan schaltet zur Papstwahl Telefonnetz ab
15.17 Uhr: Der Vatikan geht vom Netz. Während der am Mittwoch beginnenden Papstwahl schaltet der Kirchenstaat all seine Mobilfunk- und Telekommunikationsanlagen ab. Das berichtete das Portal Vatican News am Montagabend und berief sich dabei auf das Governatorat der Vatikanstadt. Ab Mittwoch um 15 Uhr bis zur offiziellen Verkündung der Wahl eines neuen Papstes vom Balkon des Petersdoms bleibt das Netz demnach außer Betrieb.
So solle jegliche elektronische Kommunikation unterbunden werden, damit das Konklave unter strengster Geheimhaltung ablaufen könne, wie es das Kirchenrecht vorschreibe. Lediglich das Gebiet von Castel Gandolfo in den Albaner Bergen, das ebenfalls zum Vatikan gehört, sei von der Maßnahme nicht betroffen. Inwiefern die Netzabschaltung Touristen betrifft, die sich im Territorium des kleinsten Staates der Welt aufhalten, ist nicht bekannt. Der gesamte Petersplatz gehört zur Vatikanstadt.
Franziskus ebnete den Weg für Frauen im Konklave
15.10 Uhr: In einem Gastbeitrag für den Kölner Stadt-Anzeiger schreibt der Tübinger Theologieprofessor Peter Hünermann über unbeachtete Entscheidungen des verstorbenen Papstes, die Weichenstellungen für die katholische Kirche bedeuten.
Kardinal Re bittet für Konklave um richtigen Papst für „Wendepunkt der Geschichte“
11.27 Uhr: In seiner Predigt appellierte der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, an die Wahlberechtigten, einen zu den Herausforderungen der Zeit passenden Nachfolger des verstorbenen Papst Franziskus zu finden. Es müsse ein Papst bestimmt werden, „den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte“ brauche.
Kardinal Re forderte zum Gebet für eine gute Papstwahl auf: „Beten wir, dass Gott der Kirche den Papst gebe, der es am besten vermag, die Gewissen aller wie auch die moralischen und spirituellen Kräfte in der modernen Gesellschaft zu wecken, die von großem technologischen Fortschritt geprägt ist, aber dazu neigt, Gott zu vergessen“, sagte er.
Kardinäle feiern große Messe vor Konklave
11.10 Uhr: Mit der feierlichen Messe „Für die Wahl des Papstes“ im Petersdom wurde am Mittwochmorgen das Konklave eröffnet. In einer langen Prozession zogen die Kardinäle in rot-goldenen Gewändern in die Vatikan-Basilika ein. Tausende Gläubige begleiteten den historischen Akt.

Kardinäle nehmen an einer Messe im Vatikan teil. (Symbolbild)
Copyright: Alessandra Tarantino/AP/dpa
Für den Zelebranten, Kardinaldekan Giovanni Battista Re, war der auf Latein gehaltene Gottesdienst letzter Akt in der Phase ohne Kirchenoberhaupt. In seiner Predigt erinnerte er die wahlberechtigten Kardinäle an ihre „höchste“ Verantwortung und die „herausragende Bedeutung“ ihrer Entscheidung. Die Wahl sei eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssten, erinnerte der 91-Jährige die Kardinäle. Liebe müsse ihr Denken und Handeln kennzeichnen: „Die Liebe ist die einzige Kraft, die in der Lage ist, die Welt zu verändern.“
Kölner Guido Cantz tippt auf konservativen Papst
6.02 Uhr: Entertainer Guido Cantz rechnet mit einem konservativen neuen Papst. „Ich glaube, nach dem eher liberalen Papst Franziskus macht die katholische Kirche jetzt wieder einen Schritt zurück“, sagte der praktizierende Katholik aus Köln der Deutschen Presse-Agentur. „Ich selbst würde mich über jemanden freuen, der Franziskus' Kurs der Öffnung fortsetzt. Aber ich glaube, dass es jetzt eher wieder in die andere Richtung gehen wird. Denn Europa ist natürlich nur ein Teil der Kirche - in anderen Erdteilen sieht man manches anders und oft deutlich konservativer. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt.“
6. Mai
Konklave: Am Mittwochabend schon erster Rauch
16.45 Uhr: Einen Tag vor Beginn des Konklaves hat der Vatikan Details zum Zeitplan bekanntgegeben. Für Mittwoch, den ersten Tag des Konklaves, ist nur ein Wahlgang geplant. Gegen 19 Uhr dürfte also schon der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigen.
Sollten sich die Kardinäle bereits im ersten Wahlgang auf einen neuen Papst geeinigt haben, steigt weißer Rauch auf. Ist das nicht der Fall, kommt schwarzer Rauch aus dem Schornstein.

Feuerwehrleute platzieren den Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle, wo sich die Kardinäle zur Wahl des neuen Papstes versammeln werden.
Copyright: Gregorio Borgia/AP/dpa
An den folgenden Tagen sind jeweils vier Wahlgänge pro Tag geplant: zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Weißer Rauch würde bei einer erfolgreichen Wahl am Vormittag gegen 10.30 Uhr oder 12.00 Uhr aufsteigen. Am Nachmittag gegen 17.30 Uhr oder 19.00 Uhr, wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sagte. Sollte es keinen neuen Papst geben, ist mit dem schwarzen Rauch zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr und zwischen 19.00 Uhr und 19.30 Uhr zu rechnen.
Konklave in Rom: Favoriten und Außenseiter bei der Papstwahl
13.14 Uhr: Die Nachfolge von Franziskus gilt als offen. Als Favorit wird die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, gehandelt. Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave. Als aussichtsreiche Anwärter gelten neben Parolin zwei weitere Italiener: der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi (69), sowie der Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa (60). Setzt sich einer von ihnen durch, wäre zum ersten Mal seit 1978 wieder ein Italiener an der Reihe.

Der bisherige Kardinalstaatssekretär Kardinal Pietro Parolin zählt zum Kreis der Favoriten (Archivbild)
Copyright: Michael Sohn/AP/dpa
Weitere Kardinäle, deren Namen viel genannt werden, sind der Philippiner Luis Antonio Tagle (67), der Franzose Jean-Marc-Aveline (66), der Portugiese José Tolentino de Mendonça (59), der Ungar Peter Erdö (72), Fridolin Ambongo Besungu (65) aus der Demokratischen Republik Kongo und der Luxemburger Jean-Claude Hollerich (66). Die Liste der möglichen neuen Päpste wird von Tag zu Tag aber immer länger: Inzwischen finden sich darauf schon etwa zwei Dutzend Namen.
Rom: Kardinäle treffen sich letztes Mal zu Vorbereitung auf das Konklave

Monsignore Diego Ravelli, Leiter der päpstlichen Liturgie, während des Eides der Beamten und Teilnehmer des Konklaves im Vatikan.
Copyright: Vatican Media/IPA via ZUMA Press/dpa
10 Uhr: Im Vatikan ist das Kollegium der Kardinäle zur letzten Vorbesprechung vor Beginn des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes zusammengekommen. In der sogenannten Generalkongregation dürfen noch einmal alle Kardinäle dabei sein. Im Konklave, das am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle beginnt, sind dann nur noch die Kardinäle unter 80 Jahren zugelassen. Aller Voraussicht nach werden 133 katholische Würdenträger aus aller Welt daran teilnehmen. Inzwischen sind alle in Rom.
Papstwahl in Rom: So läuft das Konklave
7.52 Uhr: Gewählt wird vormittags und nachmittags jeweils maximal zweimal. Immer nach zwei erfolglosen Wahlgängen folgt schwarzer Rauch. Sobald ein Kandidat die nötige Stimmenzahl erreicht hat, wird beim Verbrennen der Stimmzettel weißer Rauch durch den Schornstein geschickt. Dies kann nach einem oder nach zwei Wahlgängen der Fall sein.

Die Sixtinische Kapelle im Vatikan vor dem Konklave 2005. Jetzt werden hier 133 wahlberechtigte Kardinäle wieder einen neuen Papst wählen.
Copyright: Pier Paolo Cito/AP/dpa
Um zum Papst gewählt zu werden, muss ein Kandidat mindestens 89 gültige Stimmen erhalten. Um einen Kandidaten zu verhindern, ist eine Sperrminorität von mindestens 45 Stimmen notwendig.
Wenn nach drei Wahltagen noch kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht hat, folgt eine Pause für Reflexion und Gebet, die höchstens einen Tag dauern darf. Wenn nach weiteren sieben Wahlgängen die Mehrheit nicht erreicht wurde, folgt eine weitere Pause. Die längste Papstwahl des 20. Jahrhunderts dauerte im Jahr 1922 fünf Tage.
Vatikan schottet sich während Konklave von der Außenwelt ab
6.20 Uhr: Der Vatikan geht vom Netz. Während der am Mittwoch beginnenden Papstwahl schaltet der Kirchenstaat all seine Mobilfunk- und Telekommunikationsanlagen ab. Das berichtete das Portal Vatican News am Montagabend und berief sich dabei auf das Governatorat der Vatikanstadt. Ab Mittwoch um 15 Uhr bis zur offiziellen Verkündung der Wahl eines neuen Papstes vom Balkon des Petersdoms bleibt das Netz demnach außer Betrieb. So solle jegliche elektronische Kommunikation unterbunden werden, damit das Konklave unter strengster Geheimhaltung ablaufen könne, wie es das Kirchenrecht vorschreibe.
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