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Baustelle am Eifeltor KölnFünf Lastwagen fahren sich auf der A 4 fest

Lesezeit 4 Minuten
Ein Teil der maroden A4-Brücke ist nicht befahrbar, weshalb die Fahrspuren für Pkw und Lkw an dieser Stelle verengt wurden.

Ein Teil der maroden A4-Brücke ist nicht befahrbar, weshalb die Fahrspuren für Pkw und Lkw an dieser Stelle verengt wurden.

Fünf Lastwagen blieben in der A-4-Baustelle Eifeltor stecken, was zu stundenlangen Verkehrsbehinderungen führte.

Die beschädigte Brücke am Eifeltor auf der Autobahn A 4 bleibt auch im Hinblick auf Verkehrsführung und Unfallgefahr im wahrsten Sinne des Wortes eine Baustelle. Und für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr weiter ein Brennpunkt. Bereits am Montagabend gab es wieder stundenlangen Verkehrsbehinderungen und einen langen Einsatz für die Kölner Polizei. Erneut hatten sich Lastwagen in der Großbaustelle am Eifeltor festgefahren. Dies teilte die Kölner Polizei mit. Demnach sind am Montagabend gegen 20.30 Uhr fünf Lastwagen verbotswidrig durch die Baustelle in Richtung Aachen gefahren. Wie in vorigen Fällen haben Lastwagenfahrer die linken Fahrspuren genommen. In diesem Bereich müssen Lastwagen wegen der verengten Fahrbahn ausschließlich die rechte Fahrspur nehmen. Dies ist laut Polizei in der Baustelle ausgeschildert.

Polizeisprecher Philipp Hüve sagte der Rundschau: „Zuerst fuhr sich um 20.30 Uhr ein Schwertransporter fest. Dann fuhren sich vier weitere Lastwagen fest“. Polizisten sei es zunächst nicht gelungen, die Lastwagen aus der Baustelle herauszubekommen. Die Fahrzeuge wurden an den Rand der Fahrbahn im Baustellenberich geparkt. Die Einsatzkräfte warteten ausdrücklich auf eine verkehrsarme Zeit gegen Mitternacht und sperrten dann zwei Fahrbahnen, um das große Malheur zu beseitigten. Erst gegen 2 Uhr am Dienstagmorgen war die Fahrbahn in Richtung Aachen wieder frei.

Brücke an der A 4: Neubau könnte Jahre dauern

Zuständig für die Baustelle ist die Autobahn GmbH des Bundes. Eine Sprecherin erläuterte der Rundschau, dass man plane, die beschädigte Brücke „bis zu einem Neubau unter Verkehr zu halten“. Das wiederum könne Jahre dauern, weil die Errichtung einer neuen Brücke an dieser Stelle mit vielen verschiedenen Stellen abgestimmt werden müsse. Insbesondere sind die darunter verlaufenden Bahnschienen, die den Güterverkehrsbahnhof Eifeltor ansteuern, eine Herausforderung.

Dass die Fahrspuren in der eingerichteten Baustelle außergewöhnlich eng sind, ist auch der Autobahn GmbH bewusst. Deshalb sei die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h reduziert worden. Zudem sorgt ein sogenannter Geschwindigkeitstrichter dafür, dass die Fahrzeuge rechtzeitig abbremsen. Für viele war das aber wohl zumindest in den ersten Tagen der Baustelle nicht hinreichend ersichtlich. Nun soll das Überholverbot für Lastwagen schon früher auf der Autobahnstrecke beginnen, die Beschilderungen sollen insgesamt eindeutiger werden. Dass die Baustelle und die Einschränkungen für die Lastwagenfahrer besser ausgeschildert wird, hält die Kölner Polizei für „zwingend erforderlich“, wie ein Sprecher sagte. Auch eine Beschilderung in ausländischer Sprache hält die Polizei für sinnvoll. Ähnlich ging die Stadt auf der Inneren Kanalstraße vor, als immer wieder Lkws unter die „Idiotenbrücke“ krachten und Schäden anrichteten.

A 4: Keine eindeutigen Regeln an der Baustelle

Dass derart umfangreich nachgearbeitet werden muss, hält Thomas Müther vom ADAC Nordrhein-Westfalen für problematisch: „Die Baustelle war von Anfang an nicht eindeutig genug geregelt. Wir hätten uns gewünscht, dass die Gefahren direkt sensibler in den Blick genommen worden wären.“ Schließlich sei in Baustellenbereichen auf Autobahnen das Risiko für Unfälle immer erhöht. Gerade deshalb müsse die Verkehrssicherheit stets höchste Priorität haben: „Die Baustelle und die Beschilderung müssen so klar sein, dass Unfälle maximal reduziert werden.“

Die Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) fordert eine rasche Umsetzung der Pläne für einen Neubau. Nicht nur die Autofahrerinnen seien die Leidtragenden, auch die Unternehmen, sagt Christopher Köhne von der Kölner IHK: „In der Logistik kostet jede Minute, die der LKW im Stau steht, wirklich bares Geld und Produktionspläne müssen auch mit viel Aufwand umgekrempelt werden. Und deswegen fordern wir ein schnelles Handeln aller Beteiligten“. Die Schwierigkeiten an der Baustelle erinnern an eine ähnliche Situation vor einigen Jahren an der Leverkusener Brücke auf der A 1. Ein Fahrverbot für schwere Lastwagen war zu Beginn häufig ignoriert worden. Auch hier musste die Baustelle aus Sicherheitsgründen immer wieder angepasst werden – bis hin zu aufwändigen Einrichtungen wie Schranken, die bei zu schweren Fahrzeugen für eine direkte Sperrung sorgten. Um die aktuellen Beschilderungen und Markierungen für die Verkehrsführung auf der A 4 am Eifeltor anzupassen, wird es in den nächsten Tagen mehrere Sperrungen geben.

Wie bereits berichtet, werden noch an diesem Mittwoch und Donnerstag in beide Fahrtrichtungen die Fahrspuren stellenweise von drei auf zwei reduziert, die Ab- und Auffahrt Klettenberg in Fahrtrichtung Olpe bleibt wird gesperrt. Hinzu kommen nächtliche Einschränkungen: Von Mittwoch um 21 Uhr bis Donnerstag um fünf Uhr morgens wird auf der A 4 in Fahrtrichtung Aachen zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Süd und der Anschlussstelle Köln-Eifeltor nur noch eine von drei Fahrspuren zur Verfügung stehen.

In der Gegenrichtung Olpe gilt das von Donnerstag um 21 Uhr bis zum Freitagmorgen um fünf Uhr.